Es braucht zusätzliche Pflegeplätze im Aargau
Gemäss Schätzungen der vaka braucht es im Kanton Aargau rund 3'000 zusätzliche Pflegeheim-Plätze bis zum Jahr 2040. Diese Schätzungen beruhen auf der neuesten Obsan-Studie, die erstmalig auch die Spitex-Dienste und die intermediären Strukturen berücksichtigt hat.
In den nächsten zwei Jahrzehnten beschleunigt sich die Alterung der Bevölkerung in der Schweiz stark. Gemäss dem mittleren Szenario der Bevölkerungsentwicklung (BFS, 2020c) wächst bis 2040 die Altersklasse 65+ um die Hälfte (+52%), während sich die Altersklasse 80+ nahezu verdoppelt (+88%).
Das schweizerische Gesundheitsobservatorium Obsan stellt aktualisierte Bedarfsprognosen (Obsan Bericht 03/2022) für die Alters- und Langzeitpflege für den Zeithorizont 2040 zur Verfügung. Mit der Studie sollen die Auswirkungen der demografischen Alterung und der versor-gungspolitischen Entscheide auf den Bedarf an Alters- und Langzeitpflege aufgezeigt werden. Neben den Pflegeheimen umfasst das Prognosemodell erstmalig auch die Spitex-Dienste und die intermediären Strukturen sowie Substitutionsflüsse zwischen den be-rücksichtigten Strukturen.
Erste Schätzungen der vaka ergeben, dass im Kanton Aargau im Jahr 2040 rund 3'000 zusätzliche Pflegeheim-Plätze benötigt werden. Auch wenn es im Kanton Aargau gelingt, die Pflegeheim-Angebote mittels ge-eigneter Massnahmen (Förderung intermediärer Strukturen und der ambulanten Pflege) teilweise zu substituieren. Es ist davon auszugehen, dass neben den intermediären und ambulanten Strukturen auch die stationären Strukturen gefördert werden müssen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Auch auf nationaler Ebene muss gehandelt werden. So schreibt Artiset in seiner Medienmitteilung: Der Bedarf an Kapazitäten in der Langzeitpflege und -betreuung wird bis 2040 um mehr als die Hälfte steigen. Geschuldet ist der wachsende Bedarf der Alterung der Bevölkerung. Dieser Befund zwingt zum Handeln: Die Anpassung der Infrastrukturen sowie die Stärkung der Pflege und Betreuung sind umgehend an die Hand zu nehmen. Nur so ist die Versorgung mittelfristig sichergestellt. Lesen Sie die ganze Medienmitteilung (Link unten).
14.03.2021 - Die Anzahl älterer, pflegebedürftiger Menschen steigt. Durch diese demografische Entwicklung braucht es tendenziell mehr stationäre Betten. Viele Menschen aber wollen im Alter trotz Pflegebedürftigkeit möglichst lange zu Hause leben können. Was bedeutet das für die Anzahl Betten in den Pflegeheimen - wie viele wird es brauchen?
Die Tendenz ist klar: Die Menschen werden immer älter und es gibt immer mehr ältere Menschen. Viele von ihnen möchten im Alter so lange wie möglich zu Hause leben können. Allgemein gehen ältere Menschen erst spät in ein Pflegeheim. Was bedeutet das für die Planung? Wie viele Betten in den Pflegeheimen wird es in Zukunft brauchen? Die Aargauer Zeitung hat dazu Erhebungen gemacht (Link unten).
Die vaka wird dieses Thema im Rahmen der Überarbeitung der Gesundheitspolitischen Gesamtplanung (GGpl), die voraussichtlich im April 2021 beginnt, aufgreifen. Der Prozess wird durch den Kanton initiiert.
Klar ist, dass es neben den verschiedenartigen stationären Angeboten in den Pflegeheimen und dem ambulanten Angebot der Spitex auch mehr intermediäre Angebote wie Tages- und Nachtstrukturen und das Betreute Wohnen brauchen wird, um den künftigen Anforderungen an eine flexible und kundenorientierte integrierte Gesundheitsversorgung gerecht zu werden.