Die Teuerung sorgt für deutlich höhere Energie-, Material- und Lohnkosten
Die Teuerung wirkt sich negativ auf die Rechnungen der Spitäler, Kliniken, Pflegeinstitutionen und Spitex-Organisationen aus. Sie leiden unter den starren Tarifen, dem permanenten Personalmangel und teils auch noch an den Folgen der Corona-Pandemie.
Der Spitalverband H+ rechnet in seiner Medienmitteilung vom 25. Oktober 2022, dass die Kosten für Energie um 10 bis 50 Prozent, teilweise sogar um 300 Prozent steigen, die Preise für Materialien zwischen 2 und 20 Prozent und die Lebensmittel- und Baukosten um 3 bis 15 Prozent. H+ fordert deshalb von der Politik und den Versicherern, alle ambulanten und stationären Tarife um rund 5 Prozent zu erhöhen.
Die Tarife werden nicht automatisch an veränderte Marktsituationen angepasst. Die vaka unterstützt die Forderungen von H+. Denn die Spitäler und Kliniken haben keine Reserven mehr.
Die nicht kostendeckenden Tarife, vor allem im ambulanten Bereich, führten in den letzten Jahren zu einer allgemeinen Unterfinanzierung. Der Fachkräftemangel verschärft die Situation zusätzlich. Die hohe Inflation wird 2023 bei vielen nicht nur für rote Köpfe, sondern auch für rote Zahlen sorgen.
Pflegeheime – die Luft wird dünn In der Corona-Krise gehörten die Pflegeheime zu den Hauptbetroffenen. Um den Betrieb am Laufen zu halten und gleichzeitig ihre Bewohnenden bestmöglich zu schützen, mussten sie vieles unternehmen und hatten grosse Zusatzaufwendungen. Nach der schlimmsten Welle Ende 2020 sank bei vielen auch noch die Auslastung – der finanzielle Schaden war und ist immer noch gross. Bis heute wurden die Pflegeinstitutionen für ihre Corona-Aufwände nicht entschädigt. Daneben kämpfen sie seit Jahren mit einer zu tiefen Entschädigung der Pflegeleistungen. Es gibt keine Reserven. Die neue Krise, die Teuerung mit den hohen Material-, Energie- und Lohnkosten wird direkt an die Existenz gehen.
Spitex – auf dem Personalmarkt behaupten Im Gegensatz zu den Spitälern, Kliniken und Pflegeinstitutionen sind die Spitex-Organisationen nicht so sehr vom Energiemangel betroffen. Doch die Inflation mit den höheren Materialpreisen und Lohnkosten trifft auch sie. Die grösste Herausforderung liegt bei den Spitex-Organisationen im Personalbereich und bei den starren Tarifen. Denn durch den demografischen Wandel nimmt die Zahl der Klientinnen und Klienten ständig zu, und die Fälle werden stets komplexer – als Folge von «ambulant vor stationär». Dementsprechend braucht es auch spezialisierte Fachkräfte, die es derzeit auf dem Markt kaum gibt. Auf der Suche nach Personal treten die Spitex-Organisationen in direkte Konkurrenz zu den Spitälern, Kliniken und Pflegeinstitutionen, die allesamt gute Fachkräfte umwerben. Die Aussichten Wie sich die Teuerung in Zukunft entwickeln wird und ob es zu einem Energiemangel kommen wird, wissen wir nicht. Klar hingegen ist, dass sich der Fachkräftemangel in Zukunft weiter verschärfen wird. Die Schere zwischen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage (Fachkräftemangel) geht weiter auf. Bis 2030 werden in der Schweiz rund 32 500 Stellen von Pflegenden und Ärztinnen /Ärzten nicht besetzt sein. Diese Personallücke wächst bis 2040 auf 45 000 Stellen an (+12 500). In den Prognosen sind der gesamte stationäre Bereich (Spitäler, Kliniken und Pflegeheime) und auch der ambulante Bereich enthalten.*
Die einheitliche Finanzierung (EFAS) ist eine grosse Chance für das Schweizer Gesundheitswesen.
Sie stärkt die Versorgungsqualität, senkt die Kosten und entlastet die Prämienzahlenden.
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