Die Schweiz sagt Ja zur wichtigen Gesundheitsreform - die vier grossen Aargauer Verbände freuen sich
Gesundheitsreformen in der Schweiz sind möglich. Dank einer breit getragenen Kampagne sagt die Schweiz Ja zur einheitlichen Finanzierung der Leistungen im Gesundheitswesen. Damit wird die entscheidende Grundlage für eine transparente und nachhaltig finanzierbare Gesundheitsversorgung geschaffen. Die Zustimmung zur Vorlage lag im Aargau mit 60,27 Prozent deutlich über dem Schweizer Durchschnitt.
Der Grundsatz «ambulant vor stationär» spart insgesamt Geld. Aber heute führt die fehlgeleitete Finanzierung dazu, dass die Prämienzahlerinnen und Prämienzahler von diesen Kostenvorteilen nicht profitieren. Das bremste bisher die Ambulantisierung im medizinischen Bereich in der Schweiz aus. Dieser Systemfehler wird nun korrigiert. Neu werden sämtliche Leistungen – ob im Pflegeheim, bei der Spitex, in der Arztpraxis oder im Spital – immer gleich finanziert. Die Kantone tragen mindestens 26.9 Prozent der Kosten, und die Krankenversicherer bezahlen höchstens 73.1 Prozent. Die Prämienzahlenden werden entlastet.
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Der Aargauische Ärzteverband, die Haus- und KinderärztInnen Aargau (mfe), der Aargauische Apothekerverband und die vaka befürworten die einheitliche Finanzierung und empfehlen am 24. November 2024 ein Ja in die Urne zu legen. Die einheitliche Finanzierung senkt die Gesundheitskosten, weil mehr ambulant behandelt wird, und sie stärkt die Vernetzung und Koordination entlang der Versorgungskette.
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Am 24. November 2024 stimmen wir über die einheitliche Finanzierung (EFAS) ab. Die vaka hat sich ausführlich mit der komplexen Vorlage befasst. Sie sieht grosse Chancen für das Schweizer Gesundheitswesen und empfiehlt, ein Ja in die Urne zu legen. Die Beteiligung der Kantone an den ambulanten Gesundheitskosten wird die Krankenkassenprämien spürbar entlasten.
Sparpotenzial von 440 Mio. Franken pro Jahr nutzen
Weil immer mehr ambulant behandelt wird und diese Kosten alleine durch die Krankenkassen (Prämienzahlenden) getragen werden, steigen die Krankenkassenprämien. Die einheitliche Finanzierung wird dem ein Ende setzen. Mit der einheitlichen Finanzierung werden sich auch die Kantone an den ambulanten Kosten beteiligen, was die Prämienzahler spürbar entlasten wird.
Die ambulanten medizinischen Leistungen sind der grösste Kostenblock (Linker Block in der Grafik). Deshalb ist es aus Prämiensicht entscheidend, dass sich die Kantone neu auch an den ambulanten Leistungen beteiligen. Der Kostenblock der Pflege ist mit 6 Mrd. Franken im Vergleich viermal kleiner. Quelle: www.einheitliche-finanzierung.ch
Neu werden alle Gesundheitsleistungen – egal ob ambulant, stationär oder in der Pflege (Spitex oder Pflegeheim) erbracht - nach demselben Verteilschlüssel finanziert. Die einheitliche Finanzierung fördert die kostengünstigen ambulanten Behandlungen und bringt durch die Beteiligung der Kantone an den ambulanten Kosten eine spürbare Entlastung für die Prämienzahlenden. Das Sparpotenzial der Reform beträgt, gemäss Berechnungen des Bundes bis zu 440 Millionen Franken pro Jahr.
Die einheitliche Finanzierung räumt aber auch mit Fehlanreizen auf, die im heutigen Gesundheitswesen bestehen. Damit wird der Weg frei für eine gute Koordination zwischen ÄrztInnen, Pflegenden, TherapeutInnen und ApothekerInnen über die ganze Behandlungskette hinweg. Das erhöht die Versorgungsqualität für die PatientInnen.
Die vaka und viele weitere Verbände befürworten die einheitliche Finanzierung. Legen auch Sie ein Ja in die Urne!
Interviews zur einheitlichen Finanzierung:
Mit Ruth Humbel, ehemalige Nationalrätin, in der vaka aktuell 4/2024
Mit Erich Ettlin, Ständerat, in der vaka aktuell 1/2024.