Pflegeinitiative: Mitte 2024 startet die Ausbildung­offensive im Aargau

Pflegeinitiative: Mitte 2024 startet die Ausbildung­offensive im Aargau

Der erste Teil der Pflegeinitiative soll die Ausbildung im Bereich der Pflege mit finanziellen Anreizen fördern. Der Aargauer Regierungsrat schlägt dazu drei Teilprojekte vor, um die Anzahl Abschlüsse von Pflegefachpersonen zu erhöhen. Warum nur eine Minimalvariante zum Zug kommen soll, ist für die vaka nicht nachvollziehbar.

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1. Beiträge an die Gesundheitsinstitutionen

Die Gesundheitseinrichtungen sollen eine zweckgebundene finanzielle Abgeltung für die erbrachte Ausbildungsleistung im Bereich Pflegefachpersonen höhere Fachschule (HF) und Fachhochschule (FH) erhalten. Der Kanton schlägt zwei Finanzierungsvarianten vor und bevorzugt die Minimalvariante:

Minimalvariante: Die Hälfte der ungedeckten praktischen Ausbildungskosten wird vom Kanton abgegolten:
150 Franken pro HF-StudentIn/Woche oder
225 Franken pro FH-StudentIn/Woche

Maximalvariante: Die gesamten ungedeckten praktischen Ausbildungskosten werden vom Kanton abgegolten:
300 Franken pro HF-StudentIn/Woche oder
450 Franken pro FH-StudentIn/Woche.

Die Meinung der vaka dazu:
Die zögerliche Haltung des Kantons kann höchstens mit finanzpolitischen Überlegungen begründet werden. Die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) hat den Kantonen bereits 2015 empfohlen, den Leistungs­erbringern aller Versorgungsbereiche eine Pauschale von
mindestens 300 Franken pro Praktikumswoche auszurichten. Einzelne Kantone – wie beispielsweise der Kanton Graubünden – sehen eine pauschale Entschädigung von 600 Franken pro Praktikumswoche vor.
Warum sich der Kanton Aargau auf eine Minimalvariante von 150 Franken pro Praktikumswoche beschränken will, ist unerklärlich. Mit der vorge­schlagenen Minimalvariante können die angestrebten Ziele sicher nicht erreicht werden.

Studierende Pflege sollen von Förderbeiträgen profitieren

2. Förderbeiträge an die Studierenden

Der Kanton will Förderbeiträge für angehende Pflegefachpersonen
an einer HF oder einer FH bezahlen, um deren Lebensunterhalt zu sichern. Damit sollen auch Quer- oder Späteinsteigende zu einer Ausbildung motiviert werden, die sich eine solche Tertiärausbildung
ohne zusätzliche Beiträge nicht leisten können.

Die Meinung der vaka dazu:
Es ist wichtig und richtig, die Studierenden mit finanziellen Beiträgen zu unterstützen. Es sollten aber alle Studierenden davon profitieren können, nicht nur Spät- und Quereinsteiger. Wichtig ist, auch in diesem Bereich eine einfache Lösung zu finden, die mit wenig administrativem Aufwand umgesetzt werden kann.

3. Beiträge an höhere Fachschulen

Der Kanton soll finanzielle Beiträge an HF für die bedarfsgerechte Erhöhung der Anzahl Ausbildungsabschlüsse leisten. Es sind ebenfalls zwei Finanzierungsvarianten vorgesehen. Der Kanton möchte die Maximalvariante.

Maximalvariante: Verzicht auf die Erhebung der Studiengebühren bei den Studierenden HF Pflege.

Minimalvariante: Reduktion der Studiengebühren um die Hälfte (aktuell 500 Franken pro Semester) bei den Studierenden HF Pflege.

Die Meinung der vaka dazu:
Die vaka begrüsst den vollständigen Verzicht auf die Studiengebühren.

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